Ich gebe zu, dass ich abends durchaus gerne fernsehe. Ich liege dann auf der Couch, kuschel mich an meinem Menschen, werde gekrault, liebkost, gestreichelt, herrlich. Manchmal nicke ich darüber auch ein. Aber ich bekomme trotzdem noch viel mit! Politiker-Pause-Innen oder so und auch die ganzen Aufregungen, Empörungen, moralischen Verurteilungen, Besserwissereien, Beschimpfungen und all das. Was bringt das eigentlich? Ich bin immer ganz konsterniert. Bei uns in der Katzen-Community hatten wir auch mal so eine schwierige Phase. Da wurde der korrekte Katzensprech kontrolliert, da erhob sich die eine über den anderen, stellte moralische Forderungen und regte sich auf. Es war nicht schön und vor allem kamen wir mit der Lösung unserer Anliegen irgendwie nicht wirklich weiter trotz hektischer Aktivität. Bis unser Präsident, Kater Murr, in seiner literarischen Abgeklärtheit ein Machtwort sprach. Er meinte, dass jede und jeder von uns so sprechen solle, wie ihm oder ihr das Maul gewachsen sei, wie er oder sie Lust hätte, wie er oder sie die Probleme sehe, welche Perspektiven er oder sie einnehme und was jede oder jeder einfach so denke. Er sei der Meinung, dass es gerade auf die unterschiedlichen Herangehensweisen ankäme und dass wir mit unserem vielstimmigen Konzert viel kreativer seien. Und auf einmal kehrte Frieden ein. Wir erarbeiteten viel bessere Lösungen und kamen vorwärts. Und wir wurden wieder fröhlich!
Ich gebe zu, es ist schwierig, auch mit der Vielstimmigkeit. Gute Ideen und Lösungen bedeuten einfach immer harte Arbeit und viel Nachdenken, leider – eigentlich schade, na ja.
Trotzdem, wir bleiben dran!
ein fröhliches Miau
Ihre Mimi Kuhrt, Katze