Mit diesem Zitat von Virchow begrüßte mich eines Morgens mein alter, sehr verehrter Chef Professor Dr. Dr. Heinrich Schipperges, seines Zeichens Ordinarius am Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Heidelberg, als er in einer Ecke meines Büros meine Sportsachen liegen sah. Ich war total erstaunt, Rudolf Virchow, dieser große Arzt und Sozialpolitiker, beschäftigt sich mit so etwas wie Freude und Bewegung? Ich war damals noch sehr jung und hatte gedacht, dass solche Koryphäen über so etwas wie Gefühlen oder Gemütszuständen stehen. Aber eigentlich zeigt es nur, was für ein guter Arzt er schon damals war, im 19. Jahrhundert! Er wusste darum, dass bei Bewegung Glückshormone ausgeschüttet werden und wie wichtig dies ist, aber auch wie einfach. Man muss sich nur bewegen, spazieren gehen, laufen, schwimmen, Rad fahren, irgendeinen Sport machen, wandern – das kostet meist nichts, außer etwas Überwindung, und tut doch so gut. Ja, das waren noch Ärzte, diese Ordinarien. Diese Begebenheit ist viele Jahrzehnte her, aber ich muss immer wieder daran denken.