Die Pest entvölkerte halb Europa, wodurch Wirtschaft und Landwirtschaft tiefgreifenden Strukturveränderungen ausgesetzt waren, der Hundertjährige Krieg wütete zwischen Frankreich und England, Plünderungen und Verwüstungen von ganzen Landstrichen gehörten zur Kriegsführung, Brigantentum und Bandenwesen waren Ausdruck des politischen und moralischen Niedergangs, das Papsttum befand sich im Niedergang mit dem Schisma in Rom und Avignon, Venedig verband als Seemacht Byzanz mit Westeuropa, Petrarca bestieg den Mont Ventoux und schrieb seine Canzoniere, die Ideale des Rittertums begannen zu bröckeln, die Kriegsführung änderte sich technisch, aus den Machtkämpfen mit dem Adel erstand ganz langsam die Monarchie als zentrale Staatsgewalt, Florenz beeinflusste mit seinem Bankenwesen die Geschicke Europas und prägte die Kunst und Kultur der Renaissance. Aber die Angst vor dem Leben nach dem Tod galt auch für die Mächtigen und beeinflusste wiederum ihre politische und kirchliche Haltung. Es war ein Zeitalter großer Verwerfungen, tiefgreifender Umbrüche, moralischer Abgründe und Ausschweifungen, des institutionellen Niedergangs des Papsttums und bereitete damit aber auch gleichzeitig die Neuzeit vor.
Für ein solches Monumentalwerk ist das Buch wirklich gut zu lesen. Seine Stärke bestand für mich darin, dass ich verschiedene, für mich bis dato separate Ereignisse in eine Gesamtschau der Gleichzeitigkeit einordnen konnte.